Samstag, 24. März 2012

"An der Saar, an der Saar. Mensch, was machen die da?"

Spitzenkandidaten Heiko Maas und
Annegret Kramp-Karrenbauer (morgenpost.de)
Bei der anstehenden Landtagswahl im Saarland kann keiner mit keinem, fast zumindest. Das witzige ist, es interessiert niemanden und es ist auch nicht wichtig.

Am 25. März sind Wahlen im Saarland. Wussten Sie's? Es wäre zwar schade, aber nicht tragisch, wenn nicht. Kennen Sie die SpitzenkandidatInnen? Nein? Auch egal. Aber zur Erinnerung:




  • Heiko Maas, SPD
  • Annegret Kramp-Karrenbauer, CDU
  • Simone Peter, Bündnis '90/ Die Grünen
  • Oskar Lafontaine, die Linke
  • Oliver Luksic, FDP
Klingelt's? Nicht überall? Logisch. Sehen wir uns aber mal an, wer mit wem kann. Bzw. wer nicht:

Heiko Maas und Annegret Kramp-Karrenbauer verstehen sich prächtig, heißt es. Kuschelkurs der Großen? Offensichtlich. Man muss sogar sagen, Gott sei Dank, denn eine Alternative gibt es nicht. Zwar könnte die CDU noch mit den Grünen ganz gut, aber für schwarz-grün würde es keine Mehrheit geben, selbst wenn es die Grünen noch in den Landtag schaffen würden.
SPD und CDU liegen mit jeweils etwa 34% gleichauf, die Linke holte 2009 mit dem Spitzenkandidaten Oskar Lafontaine starke 21%. Das waren allerdings mehrheitlich Lafontaine-Stimmen und nicht Links-Stimmen, denn Lafontaine war mal, als er noch in der SPD war, Ministerpräsident des Saarlands. Vom Lagerdenken her wäre dann doch rot-rosa mit einer satten Mehrheit von 55% eine interessante Sache. Denkste. Nachdem Lafontaine 1999 in der rot-grünen Bundesregierung hinschmiß und bald aus der SPD austrat, herrscht zwischen SPD und Linken Krieg, zumal die Linken viele SPD-WählerInnen und Mitglieder abgegriffen haben.
Schwarz-rosa ist natürlich prinzipiell ausgeschlossen.
Schwarz-gelb? Die "Traumkoalition", wie das zumindest 2009 noch genannt wurde, ist auch keine Option, nachdem die damalige Ministerpräsidentin des Saarlands, Annegret Kramp-Karrenbauer am 06.01.2012 das Ende der Jamaika-Koalition (schwarz-grün-gelb) verkündete - just an dem Tag, als die FDP sich beim Dreikönigstreffen in Stuttgart neue Kraft verleihen wollte. Der Grund für den Koalitionsbruch: Anhaltende Personalquerelen bei der Saar-FDP. Zeitpunkt und Grund der Auflösung der Regierung war natürlich ein offener Affront - arme FDP und dicke Luft zwischen den beiden Parteien, wenn es die FDP überhaupt in den Landtag schafft.
Bleibt noch die Wunschkoalition der SPD und Grünen schlechthin: rot-grün. Aber auch da ist im Saarland die Luft raus, seit die Grünen 2009 mit Schwarz-Gelb ins Bett gestiegen sind.

Quelldaten: wahlrecht.de, 16.03.2012


Übrigens: Von allen genannten Farbenspielen hat nur schwarz-rot und rot-rosa eine Mehrheit. Ein Glück also, dass sich Kramp-Karrenbauer und Maas so gut verstehen, sonst gäbe es dort noch belgische Verhältnisse. Wer von den beiden übrigens auf dem Thron sitzen wird, bleibt offen.

Titel: Frei nach Spliff: Das Blech

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